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- % ASCREEN-3.2-HANDBUCH --- Kapitel 2 (ASCREEN starten)
- % Copyright (C) 1992 by Anselm Lingnau
- %
- \chapter{\ASCREEN\ starten} \label{k:starten}
-
- \section{Das Programm aufrufen}
-
- Sie können \ASCREEN\ ganz einfach aufrufen,
- indem Sie es auf dem Desktop zweimal anklicken.
- Nach einer kurzen Weile präsentiert sich Ihnen
- die Menüleiste von \ASCREEN\
- (der unmi₧verständlichen Titel links oben verrät es).
- Jetzt können Sie mit dem Menüpunkt \M{Datei öffnen}
- im Menü \M{Datei} eine \DVI-Datei aussuchen,
- deren erste Seite dann wenig später in einem Fenster angezeigt wird.
-
- Von einer kommandoorientierten Shell wie der {\em Mupfel\/} aus
- können Sie \ASCREEN\ genauso über den Programmnamen, {\tt ascreen},
- starten.
- Da \ASCREEN\ ein GEM-Programm ist,
- also die graphische Bedienoberfläche des Atari-Computers benutzt,
- kann es bei manchen Shells nötig sein,
- ein Kommando wie
- \begin{typed}
- gem ascreen
- \end{typed}
- zu geben.
- Darauf weisen wir im folgenden nicht jedesmal hin.
-
- Wenn Sie eine Shell benutzen,
- werden Sie üblicherweise den Namen der \DVI-Datei,
- die \ASCREEN\ zeigen soll,
- gleich beim Aufruf mit angeben.
- \begin{typed}
- ascreen foo
- \end{typed}
- zeigt etwa die Datei {\tt foo.dvi} an.
- Die \DVI-Datei sucht \ASCREEN\ in demjenigen Verzeichnis,
- das in der \M{Pfade}-""Dialogbox bzw.\ in der Setupdatei
- als \DVI-Pfad angegeben wurde.
- Sie können aber auch einen kompletten Dateinamen (mit Pfad) angeben,
- die Voreinstellung wird dann ignoriert.
- Insbesondere sollten Sie etwas sagen wie
- \begin{typed}
- ascreen .\foo
- \end{typed}
- wenn Sie die Datei {\tt foo.dvi} im aktuellen Verzeichnis meinen,
- Ihr \DVI-Pfad aber auf etwas anderes zeigt.
-
- \begin{aha}
- Wenn Sie einen modernen Desktopersatz wie GEMINI verwenden,
- können Sie \ASCREEN\ auch als Icon auf dem Bildschirmhintergrund ablegen.
- Dann können Sie Dateien anschauen,
- indem Sie die betreffenden Icons auf das \ASCREEN-Icon ziehen.
- \end{aha}
- \begin{aha}
- Was GEMINI angeht, so habe ich von Leuten gehört,
- die eine Datei {\tt DVI.MUP} als Applikation für alle Dateien anmelden,
- deren Namen mit {\tt .DVI} aufhören.
- {\tt DVI.MUP} sieht ungefähr so aus:
- \begin{typed}
- d:\tex\ascreen &d:\tex\ascreen.set $*
- \end{typed}
- Dadurch wird \ASCREEN\ automatisch gestartet,
- wenn Sie eine \DVI-Datei doppelt anklicken.
- (Dieser Tip wurde von Cornelius Krasel beigesteuert.)
- \end{aha}
-
- \begin{attention}
- Damit \ASCREEN\ funktionieren kann,
- braucht es eine passende {\em Resourcedatei}.
- In dieser Datei, typischerweise {\tt ASCREEN.RSC} genannt,
- sind die Elemente der graphischen Bedienoberfläche definiert.
- \ASCREEN\ sucht diese Datei mit der üblichen GEM-Methode.
- Wenn Sie also die Resourcedateien aller Ihrer GEM-Programme
- in einem besonderen Verzeichnis sammeln,
- dann sollte das auch mit \ASCREEN\ funktionieren.
- Normalerweise sind Sie aber auf der sicheren Seite,
- wenn die Resourcedatei im selben Verzeichnis steht wie {\tt ASCREEN.PRG}.
- \end{attention}
- \begin{aha}
- \ASCREEN\ ist so geschrieben,
- da₧ sämtliche landessprachlichen Zeichenketten in der Resourcedatei stehen.
- Daher ist es einfach,
- ausländische Versionen von \ASCREEN\ zu machen,
- denn man mu₧ nur die Resourcedatei ändern.
- Kapitel~\ref{k:tricks} hat hierzu einiges zu sagen.
- In der Tat enthält die Distribution
- eine fertige Resourcedatei für eine englische Bedienoberfläche
- (hallo Herbert!)
- Um die englische Version zu benutzen,
- können Sie zum Beispiel das (deutsche) {\tt ASCREEN.RSC}
- in {\tt ASCREEN.GER}
- und das (englische) {\tt ASCREEN.ENG} in {\tt ASCREEN.RSC} umbenennen.
- Oder Sie tun den Dateinamen der englischen Resourcedatei
- in die Umgebungsvariable {\tt ASCREENRSC}:
- \begin{typed}
- setenv ASCREENRSC d:\tex\ascreen.eng
- \end{typed}
- \ASCREEN\ sucht nämlich in Wirklichkeit nur nach einer Datei {\tt ASCREEN.RSC},
- wenn die Umgebungsvariable {\tt ASCREENRSC} nicht definiert ist,
- sonst wird ihr Inhalt direkt als Dateiname benutzt.
- Die zweite Variante macht es übrigens möglich,
- beide Sprachen gleichzeitig auf demselben Rechner zu installieren
- und zu benutzen.
- \end{aha}
-
- \section{Die Setupdatei}
-
- Beim Programmstart liest \ASCREEN\ nicht nur die Resourcedatei,
- sondern auch eine {\em Setupdatei}.
- Diese enthält Voreinstellungen für viele Aspekte der Funktion von \ASCREEN,
- zum Beispiel
- \begin{itemize}
- \item Pfadangaben für \DVI-Dateien, {\tt IMG}-Graphiken,
- Protokoll\allowhyphens- und Zeichensatzlistendateien
- \item Suchpfade und Namensschablonen für Zeichensätze
- und Zeichensatzbibliotheken
- \item Parameter für die Speicher- und Zeichensatzverwaltung
- \item Voreinstellungen für die Gestalt und Funktion der Bedienoberfläche
- \end{itemize}
- und einiges mehr.
- Alle einstellbaren Parameter und Optionen,
- die innerhalb des Programms über Dialoge zugänglich sind,
- können Sie in einer Setupdatei permanent ablegen.
-
- Der Name der Setupdatei, die \ASCREEN\ beim Programmstart liest,
- kann auf eine von drei Arten festgelegt werden:
- \begin{enumerate}
- \item Sie tun gar nichts Besonderes.
- Dann sucht \ASCREEN\ im selben Verzeichnis,
- wo auch die Programmdatei {\tt ASCREEN.PRG} steht,
- nach einer Datei namens {\tt ASCREEN.SET}
- \item Sie legen den vollständigen Pfadnamen Ihrer Setupdatei
- in der Umgebungsvariablen {\tt ASCREENSET} ab,
- wie im Kapitel über die Installation beschrieben.
- Dieser Name hat Vorrang gegenüber dem fest eingebauten Namen
- {\tt ASCREEN.SET}.
- \item Sie geben den Dateinamen auf der Kommandozeile an,
- und zwar als erstes Argument unmittelbar hinter einem
- kaufmännischen Undzeichen ({\tt\&}). Etwa so:
- \begin{typed}
- ascreen &special.set foo
- \end{typed}
- (Die Endung {\tt .SET} wird von \ASCREEN\ {\em nicht\/}
- selbständig hinzugefügt.)
- Wenn Sie gut mit \TeX\ Bescheid wissen,
- kennen Sie diese Syntax schon von den Formatdateien,
- in denen Voreinstellungen für \TeX\ abgelegt werden.
- Wie \TeX\ erkennt \ASCREEN\ dies nur,
- wenn die Angabe als allererstes Argument erscheint.
- Ein so angegebener Name hat Vorrang
- gegenüber dem Inhalt von {\tt ASCREENSET}.
- \end{enumerate}
- \begin{aha}
- Die letzte Methode ist vor allem sinnvoll,
- wenn Sie eine Setupdatei haben, die Sie gewöhnlich benutzen
- (und deren Name zum Beispiel in {\tt ASCREENSET} steht),
- aber gelegentlich eine andere einsetzen möchten.
- Zum Beispiel kann \ASCREEN\ ein Dokument auch mit Ihren Druckerzeichensätzen
- anzeigen, wenn Sie mal etwas ganz genau überprüfen wollen.
- Die dafür nötigen Voreinstellungen tun Sie einfach in eine andere Setupdatei,
- deren Namen Sie bei Bedarf direkt im Aufruf nennen.
- Siehe hierzu auch Abschnitt~\ref{a:dfonts}.
- \end{aha}
-
- Die Einstellungen in der Setupdatei haben Vorrang
- gegenüber den entsprechenden
- im Programm fest vorgegebenen Standardwerten.
- Was die Setupdatei konkret enthält
- und wie die diversen Voreinstellungen angegeben werden,
- erfahren Sie im Kapitel~\ref{k:setup}.
-
- \section{Kommandooptionen}
-
- Au₧er dem Namen der Setupdatei und dem der \DVI-Datei
- können Sie im Aufruf von \ASCREEN\ diverse {\em Kommandooptionen\/} angeben,
- die es Ihnen gestatten,
- die Funktion von \ASCREEN\ zu beeinflussen.
- Kommandooptionen müssen zwischen dem Namen der Setupdatei (falls vorhanden)
- und dem Namen der \DVI-Datei stehen.
- Sie bestehen immer aus einem Minuszeichen gefolgt von einem Buchstaben.
-
- Es gibt zwei Arten von Kommandooptionen:
- solche, die als {\em Schalter\/} funktionieren
- und andere, die einen {\em Parameter\/} nach sich ziehen.
- Schalteroptionen können gesammelt hinter einem einzigen Minus angegeben
- werden:
- \begin{typed}
- ascreen -AIv
- \end{typed}
- ist äquivalent zu
- \begin{typed}
- ascreen -A -I -v
- \end{typed}
- Die letzte Option in einer solchen Gruppe darf sogar einen Parameter haben.
-
- \begin{aha}
- Sollte der Name Ihrer \DVI-Datei mit einem Minuszeichen beginnen
- (pfui, pfui),
- so können Sie mit einem doppelten Minus das Ende der Optionenliste
- bekanntgeben:
- \begin{typed}
- ascreen -- -punkt
- \end{typed}
- zeigt die Datei {\tt -punkt.dvi} an.
- \end{aha}
-
- Die Kommandooptionen machen es möglich,
- alle in der Setupdatei enthaltenen Voreinstellungen
- auch auf der Kommandozeile zu treffen.
- Kommandooptionen haben dabei Vorrang
- gegenüber den Einstellungen in der Setupdatei.
- Insbesondere gilt für Schalteroptionen,
- da₧ sie den betreffenden Schalter immer {\em umlegen}.
- Ein Schalter, der in der Setupdatei eingeschaltet wird,
- wird durch die entsprechende Kommandooption also ausgeschaltet
- und umgekehrt.
- (Tritt die Kommandooption zweimal auf,
- so heben die beiden Male sich gegenseitig weg.)
- Bei Optionen mit Parameter gilt der letzte Wert,
- falls dieselbe Option auf der Kommandozeile mehrfach auftaucht.
- Damit können Sie \TeX-Shells austricksen,
- die hartnäckig eigene Ideen darüber haben,
- welche Optionen ein Previewer erwartet.
- Auch die Kommandooptionen werden im Kapitel~\ref{k:setup} aufgezählt.
-
- \begin{attention}
- Unter normalen Umständen können Kommandozeilen auf dem Atari
- eine Länge von höchstens 125~Zeichen haben.
- Das ist nicht allzu viel,
- und darum wurde vor einiger Zeit von Atari ein Verfahren definiert,
- das diese Grenze umgeht.
- \ASCREEN\ unterstützt selbstverständlich dieses sogenannte ARGV-""Verfahren
- und kann deshalb in Zusammenarbeit mit geeigneten Shells,
- zum Beispiel {\em GEMINI/Mupfel},
- Kommandozeilen von nahezu beliebiger Länge übernehmen.
- \end{attention}
-
- \section{Probleme}
-
- Vor allem Leute mit \TeX-Shells unterschiedlicher Provenienz
- klagen ab und zu über Schwierigkeiten beim Aufrufen von \ASCREEN.
- Das liegt in den allermeisten Fällen nicht an \ASCREEN,
- sondern an unterschiedlich schlimmen "`Hirn"-schäden"'
- der betreffenden Shells.
- (Das Problem mit {\tt-p=a4} in der Strunkschen {\em CTEX\/}-Shell
- haben Sie ja schon im vorigen Kapitel kennengelernt.)
- Die HKM-\TeX shell zum Beispiel besteht darauf,
- jedem Treiber die Option {\tt-J} zu übergeben,
- ohne da₧ man das abschalten könnte.
- \ASCREEN\ ignoriert diese Option daher ohne Fehlermeldung,
- um un"-nö"-ti"-ge Verwirrung zu verhindern.
- Wenn Ihre \TeX-Shell nicht so mitspielt, wie Sie das gerne hätten,
- dann sollten Sie zunächst mit einem Programm wie
- \begin{typed}
- #include <stdio.h>
- int main(int argc, char **argv) {
- while (*argv)
- printf("%s\n", *argv++);
- return 0;
- }
- \end{typed}
- (oder etwas Äquivalentem in einer anderen Programmiersprache als C)
- anstelle des richtigen \ASCREEN\ nachschauen,
- was genau \ASCREEN\ von Ihrer Shell als Kommandozeile übergeben bekommt.
- Meist können Sie so das Problem eingrenzen
- und entweder selbst etwas dagegen tun
- oder den Autor von \ASCREEN\ [mich] (oder den der Shell)
- mit einem detaillierten Fehlerbericht beglücken (siehe Anhang~\ref{a:kontakt}).
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- \begin{chapterquote}
- --- I can call spirits from the vasty deep.
- \medskip
- --- Why, so can I, or so can any man;
- But will they come when you do call for them?
- \author WILLIAM SHAKESPEARE, {\sl King Henry IV, Part~1\/} (1598)
- \end{chapterquote}
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